Archiv
Geschäftsbericht 2019

Offenlegung 2019

Einleitung

Die Grundsätze und der Umfang der Offenlegung wurden von der Geschäftsleitung der Graubündner Kantonalbank (GKB) am 4. Februar 2020 und vom Bankrat der GKB am 6. Februar 2020 genehmigt.

Mit den vorliegenden Informationen trägt die Graubündner Kantonalbank den Vorgaben aus den Offenlegungsvorschriften gemäss FINMA-Rundschreiben 2016/01 «Offenlegung–Banken» Rechnung. Der Umfang der Offenlegung berücksichtigt das Geschäftsmodell der GKB sowie den Informationsbedarf der strategisch definierten Anspruchsgruppen. Die GKB setzt die Bestimmungen von Basel III mit Ausnahme des SA-CCR ohne Übergangsfristen um.

Die entsprechenden Offenlegungsberichte sind auf der Website der GKB zu finden.

Offenlegungsberichte Vorperioden

Eigenmittel

Beteiligungen und Umfang der Konsolidierung

Der Konsolidierungskreis nach Rechnungslegung und der regulatorische Konsolidierungskreis sind identisch. Die Konzernrechnung umfasst den Abschluss des Stammhauses der Graubündner Kantonalbank, Chur, der Privatbank Bellerive AG, Zürich, und der Albin Kistler AG, Zürich.

Erforderliche Eigenmittel

Zur Berechnung der Eigenmittelanforderungen für Kreditrisiken, Marktrisiken und operationelle Risiken stehen unter Basel III verschiedene Ansätze zur Verfügung. Die Graubündner Kantonalbank hat sich grundsätzlich für die einfachsten Ansätze entschieden. Weitergehende Informationen finden sich nachfolgend als Teil der Offenlegung der Tabelle OV1.

Anrechenbare Eigenmittel

Die wichtigsten Merkmale, Bedingungen und Bestimmungen der emittierten regulatorisch anrechenbaren Eigenkapitalinstrumente sind separat offengelegt. Deren Offenlegung befindet sich auf der Website der Graubündner Kantonalbank:

Eigenkapitalinstrumente der Graubündner Kantonalbank
Bewirtschaftung Kreditrisiko, Marktrisiko und operationelle Risiken

Die Informationen zur Bewirtschaftung des Kreditrisikos, des Marktrisikos und der operationellen Risiken finden sich im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung im Kapitel 3, „Risikomanagement“, sowie im Risikobericht. Weitere Informationen zur Strategie, Prozesse und Organisation zur Bewirtschaftung der operationellen Risiken finden sich als Teil der Offenlegung in Tabelle ORA. Die angewandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Festlegung des Wertberichtigungsbedarfs finden sich im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung im Kapitel 4 und die Bewertung der Deckungen im Kapitel 5. Die Geschäftspolitik beim Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten und Hedge Accounting ist im Kapitel 6 beschrieben.

1. Grundlegende regulatorische Kennzahlen KM1 Konzern

Die GKB hat im ersten Quartal 2019 die Berechnung der erforderlichen Eigenmittel auf den internationalen Ansatz umgestellt. Die Werte per 31. Dezember 2018 wurden mittels SA-CH und jene per 31. Dezember 2019 mittels SA-BIZ bestimmt. Weitere Hinweise auf den Einfluss der Umstellung finden sich in der Tabelle OV1 als Teil der Offenlegung.

 

 

 

 

in CHF 1'000

 

 

 

 

 

 

 

a

c

e

 

 

31.12.2019

30.06.2019

31.12.2018

 

 

 

 

 

 

Anrechenbare Eigenmittel (CHF)

 

 

 

1

Hartes Kernkapital (CET-1)

2'583'160

2'497'652

2'492'069

2

Kernkapital (T-1)

2'583'160

2'497'652

2'492'069

3

Gesamtkapital total

2'583'160

2'497'652

2'492'069

 

Risikogewichtete Positionen (RWA) (CHF)

 

 

 

4

RWA

12'345'611

12'419'457

13'273'877

4a

Mindesteigenmittel (CHF)

987'649

993'557

1'061'910

 

Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)

 

 

 

5

CET-1-Quote (%)

20.9 %

20.1 %

18.8 %

6

Kernkapitalquote (%)

20.9 %

20.1 %

18.8 %

7

Gesamtkapitalquote (%)

20.9 %

20.1 %

18.8 %

 

CET-1-Pufferanforderungen (in % der RWA)

 

 

 

8

Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2.5 % ab 2019) (%)

2.5 %

2.5 %

1.9 %

11

Gesamte Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards in CET-1-Qualität (%)

2.5 %

2.5 %

1.9 %

12

Verfügbares CET-1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards (nach Abzug von CET-1 zur Deckung der Mindestanforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen) (%)

12.9 %

12.1 %

10.8 %

 

Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)

 

 

 

12a

Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV (%)

4.0 %

4.0 %

4.0 %

12b

Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV) (%)

0.9 %

0.8 %

0.8 %

12c

CET-1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV

8.7 %

8.6 %

8.6 %

12d

T-1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV

10.5 %

10.4 %

10.4 %

12e

Gesamtkapital-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV

12.9 %

12.8 %

12.8 %

 

Basel III Leverage Ratio

 

 

 

13

Gesamtengagement (CHF)

28'975'175

27'087'707

27'734'309

14

Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)

8.9 %

9.2 %

9.0 %

 

Liquiditätsquote (LCR) 1)

 

 

 

15

Zähler der LCR: Total der qualitativ hochwertigen, liquiden Aktiven (CHF) 2)

5'999'299

4'690'607

4'105'493

16

Nenner der LCR: Total des Nettomittelabflusses (CHF) 3)

4'019'461

3'447'488

3'329'210

17

Liquiditätsquote, LCR (in %) 4)

149.26 %

136.06 %

123.32 %

1) Die Quartalswerte entsprechen dem Wert per Stichtag, da die GKB von der monatlichen Konzernmeldepflicht bezüglich LCR befreit ist.

2) Quartalswerte: 30.09.2019: TCHF 4'981'009 31.03.2019: TCHF 4'252'881

3) Quartalswerte: 30.09.2019: TCHF 3'333'264 31.03.2019: TCHF 3'628'306

4) Quartalswerte: 30.09.2019: 149.43 % 31.03.2019: 117.21 %

2. Überblick der risikogewichteten Positionen OV1 Konzern

Mit der Umstellung vom nationalen Ansatz (SA-CH) auf den internationalen Ansatz (SA-BIZ) wurden gleichzeitig diverse Optimierungen und Bereinigungen vorgenommen. Durch die erstmalige Anwendung des umfassenden Ansatzes per 31. März 2019 wurden beispielsweise rund 20 Millionen Franken erforderliche Mittel eingespart. Im Weiteren konnten durch die Umstellung auf SA-BIZ die erforderlichen Eigenmittel bei den Kreditrisiken um etwa 12 Millionen Franken und bei den Sachanlagen (nicht-gegenparteibezogene Risiken) um rund 18 Millionen Franken reduziert werden.

 

 

 

 

in CHF 1'000

 

 

 

 

 

 

 

a

b

c

 

 

RWA

RWA

Mindesteigenmittel

 

 

31.12.2019

30.06.2019

31.12.2019

 

 

 

 

 

1

Kreditrisiko (ohne CCR [Gegenparteikreditrisiko]) 1)

11'518'840

11'460'004

921'507

2

Davon mit Standardansatz (SA) bestimmt

11'518'840

11'460'004

921'507

6

Gegenparteikreditrisiko (CCR)

35'110

141'417

2'809

7b

Davon mit Marktwertmethode bestimmt

35'110

141'417

2'809

10

Wertanpassungsrisiko von Derivaten (CVA)

67'166

106'638

5'373

20

Marktrisiko

18'659

11'646

1'493

21

Davon mit Standardansatz bestimmt

18'659

11'646

1'493

24

Operationelles Risiko

705'837

699'753

56'467

25

Beträge unterhalb des Schwellenwerts für Abzüge (mit 250 % nach Risiko zu gewichtende Positionen)

0

0

0

27

Total

12'345'611

12'419'457

987'649

1) inkl. nicht-gegenparteibezogene Risiken  

3. Liquidität: Management der Liquiditätsrisiken LIQA Konzern1)

a)

Liquiditätsstrategie und -risikotoleranz

 

Durch das Halten einer angemessenen Liquiditätsreserve (SNB-Girokonto, Obligationen) wird die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit gewährleistet, namentlich in Zeiten bankspezifischer und/oder marktweiter Stressperioden. Die Liquiditätsrisikotoleranz entspricht dem Verhältnis aus Liquiditätsreserve und dem grössten, aus den LCR-Vorschriften bzw. internen Stress-Szenarien resultierenden Nettomittelabfluss über 30 Tage. Alle gehaltenen Obligationen sind repofähig. Angesichts der unwesentlichen Liquiditätsrisiken in Fremdwährung wird allfällig vorhandene Fremdwährungsliquidität grösstenteils in Schweizer Franken geswapt.

b)

Refinanzierungsstrategie

 

Die GKB strebt eine langfristig tragfähige und stabile Refinanzierung des Aktivgeschäfts an und refinanziert sich deshalb in erster Linie über breit diversifizierte, stabile Kundeneinlagen. Ergänzend zu den Kundeneinlagen werden Finanzierungsquellen und -instrumente auf dem Geld- und Kapitalmarkt eingesetzt (primär Anleihen/Pfandbriefdarlehen, diversifiziert nach Laufzeit und sekundär Direktrefinanzierungen, diversifiziert nach Gegenparteien). In der Steuerung der Refinanzierungsrisiken orientiert sich die GKB soweit möglich bereits an den zukünftigen gesetzlichen Anforderungen zur Net Stable Funding Ratio.

c)

Organisation

 

Die Strategien für die Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken werden durch den Fachausschuss Bilanzstrukturrisiken (ALCO) laufend umgesetzt. Die operationelle Steuerung der Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken erfolgt zentral im Treasury (einzig die operationelle Steuerung der Fremdwährungsliquidität erfolgt durch den Devisenhandel).

1) Die Kommentare beziehen sich auf das Stammhaus. Auf eine konsolidierte Betrachtung wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

4. Kreditrisiko: Kreditqualität der Aktiven CR1 Konzern

 

 

 

 

 

in CHF 1'000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

b

c

d

 

 

 

Bruttobuchwerte

Wertberichtigungen/Abschreibungen

Nettowerte (a + b – c)

 

 

 

ausgefallen 1)

nicht ausgefallen 1)

 

 

 

1

Forderungen (ausgenommen Schuldtitel)

196'151

20'527'236

160'133

20'563'253

 

2

Schuldtitel

0

1'392'928

0

1'392'928

 

3

Ausserbilanzpositionen

0

682'118

10'283

671'835

 

4

TOTAL Berichtsperiode

196'151

22'602'282

170'416

22'628'017

 

1) Informationen zur internen Ausfalldefinition finden sich im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung im Kapitel 4 (Angewandte Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Festlegung des Wertberichtigungsbedarfs)

5. Kreditrisiko: Gesamtsicht der Risikominderungstechniken CR3 Konzern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

in CHF 1'000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

b1

b

d

f

 

 

Unbesicherte Positionen / Buchwerte

Besicherte Positionen / Buchwerte

davon durch Sicherheiten besicherte Positionen

davon durch finanzielle Garantien besicherte Positionen

davon durch Kreditderivate besicherte Positionen

1

Ausleihungen (ausgenommen Schuldtitel)

3'231'602

17'331'651

17'117'037

214'614

0

2

Schuldtitel

455'860

937'068

937'068

0

0

3

TOTAL

3'687'463

18'268'719

18'054'105

214'614

0

4

Davon ausgefallen

37'045

159'106

152'621

6'484

0

6. Zinsrisiken: Ziele und Richtlinien für das Zinsrisikomanagement des Bankenbuchs IRRBBA Konzern1)

a)

Definition Zinsrisiken im Bankenbuch (IRRBB) zum Zwecke der Risikosteuerung und -messung

 

 

Die Zinsrisiken im Bankenbuch (IRRBB) umfassen folgende Risiken:

 

 

• Das Zinsneufestsetzungsrisiko ergibt sich aus einer zeitlichen Inkongruenz zwischen dem Repricing von Aktiven, Passiven und ' Ausserbilanzpositionen

 

 

• Das Basisrisiko ergibt sich aus unterschiedlichen Zinskurven, die für das Repricing von Aktiven, Passiven und Ausserbilanzpositionen zur Anwendung kommen.

 

 

• Das Optionsrisiko 2) ergibt sich aus Optionalitäten, die von der Bank und/oder den Kunden bzw. Gegenparteien ausgeübt werden können.

 

b)

Strategie zur Steuerung des IRRBB

 

 

Grundlage der IRRBB-Steuerung ist die Festlegung einer langfristigen Anlagestrategie für das Eigenkapital als Residualgrösse der Zinsbindungsbilanz. Das Ziel dieser Anlagestrategie ist die Erwirtschaftung eines Strukturbeitrags, welcher die aktiv- und passivseitigen Konditionenbeiträge optimal ergänzt und damit zu einer Optimierung der laufenden und zukünftigen Gesamtbank-Zinsergebnisse (NII) beiträgt. Die Anlagestrategie wird auf der Basis von NII-Simulationen über mehrere 5-jährige Zinsszenarien festgelegt und jährlich überprüft. Diese Zinsszenarien decken einen breiten Fächer von stark sinkenden bis zu stark steigenden Zinsen ab, so dass sich allfällige IRRBB-Risiken über den simulierten Zeithorizont im NII niederschlagen.

 

c)

Periodizität der Berechnung und Beschreibung der IRRBB-Messgrössen

 

 

Zur Operationalisierung der Risikotoleranz und damit Umsetzung der Anlagestrategie legt der Bankrat für die Barwert-Sensitivität (∆EVE, d.h. Eigenkapital-Barwertveränderung bei FINMA-Zinsshift Parallel-Up im Verhältnis zum Tier-1 Kapital) eine Maximal- und Minimal-Limite fest, welche monatlich gemessen und rapportiert wird.

 

d)

Zinsstress- und Zinsschock-Szenarien

 

 

Als Zinsstress-Szenarien für NII-Simulationen kommen mehrere 5-jährige Szenarien zur Anwendung, welche einen breiten Fächer von stark sinkenden (negativer Stress) bis zu stark steigenden Zinsen (positiver Stress) abdecken. Als Zinsschock-Szenarien für EVE-Berechnungen kommen die sechs aufsichtsrechtlichen Szenarien zur Anwendung. Diese decken das Risikoprofil der Bank ausreichend und angemessen ab.

 

e)

Abweichende Modellannahmen

 

 

Hinsichtlich der ∆EVE-Berechnungen gibt es keine Abweichungen zwischen den internen Berechnungen und denjenigen gemäss Tabelle IRRBB1. Die teilweise praxisfremden Vorgaben zur NII-Berechnung gemäss Tabelle IRRBB1 (v.a. konstante Bilanzstruktur, konstante Gewinnmarge als Komponente der Kundenkondition) führen im aktuellen Zinsumfeld dazu, dass der offengelegte ∆NII für die Parallelverschiebung nach oben negativ statt positiv und derjenige für die Parallelverschiebung nach unten positiv statt negativ ausfällt. Deshalb werden für die internen NII-Berechnungen abweichende Modellannahmen verwendet.

 

f)

Steuerung des IRRBB

 

 

Die Anlagestrategie wird durch den Fachausschuss Bilanzstrukturrisiken (ALCO) mittels bilanzwirksamen Instrumenten (z.B. Finanzanlagen, Anleihen, etc.) und/oder mittels Derivaten (v.a. Interest Rate Swaps, Devisenswaps) laufend umgesetzt. Auf taktische Abweichungen wird insbesondere im Laufzeitenbereich > 5 Jahre weitgehend verzichtet. Der Zinserfolg der eingesetzten Derivate wird mittels Hedge Accounting vom Handelserfolg in den Zinserfolg umgebucht, siehe Geschäftsbericht 3)

 

g)

Wesentliche Modellierungs- und Parameterannahmen

 

1–3)

Zur Berechnung der Zahlungsströme der einzelnen Kontrakte bzw. Transaktionen werden die vereinbarten Zinssätze unter Berücksichtigung der exakten (Rest-)Laufzeit verwendet. Zahlungsströme in CHF werden mit den IRS-Sätzen vs. SARON und Zahlungsströme in Fremdwährung mit IRS-Sätzen vs. LIBOR abdiskontiert.

 

4)

Die Bestimmung der Änderung der zukünftigen Erträge in Tabelle IRRBB1 erfolgt gemäss den Erläuterungen zur Offenlegung (Tabelle IRRBB1) bzw. zur Zinsrisikomeldung (ZIR_U) der SNB bzw. FINMA.

 

5)

Die variablen Positionen werden mittels Replikations-Portfolios abgebildet. Bei den Kundeneinlagen auf Sicht erfolgt dabei als erstes eine Differenzierung zwischen stabilen und instabilen Einlagen. In einem zweiten Schritt erfolgt die Unterscheidung der stabilen Einlagen in Core und Non-Core. Der Core wird langfristig, überjährig repliziert und der Non-Core und das instabile Volumen werden kurzfristig, unterjährig repliziert.

 

6)

Ordentliche, zukünftige Amortisationen auf festverzinslichen Kundenausleihungen werden in der Zinsrisikomessung erfasst. Bei ausserordentlichen Amortisationen auf festverzinslichen Kundenausleihungen ist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, weshalb solche Rückzahlungsoptionen in der Zinsrisikomessung nicht zu berücksichtigen sind.

 

7)

Bei ausserordentlichen Abzügen von festverzinslichen Kundeneinlagen ist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, weshalb solche Abzugsoptionen in der Zinsrisikomessung nicht zu berücksichtigen sind.

 

8)

Automatische, verhaltensunabhängige Zinsoptionen im Bankenbuch (z.B. Geldmarkt-Hypothek mit Cap) sind unwesentlich und werden deshalb in der Zinsrisikomessung nicht erfasst.

 

9)

Lineare Derivate (v.a. Interest Rate Swaps, Devisenswaps) werden zur Zinsrisiko-Steuerung eingesetzt. Nicht-lineare Derivate im Bankenbuch sind unwesentlich und werden deshalb in der Zinsrisikomessung nicht erfasst.

 

10)

Für die Währungen CHF, EUR und USD kommen die jeweiligen vorgegebenen Zinsschock-Szenarien zur Anwendung. Für die übrigen Währungen kommt das ETC-Zinsschock-Szenario zur Anwendung.

 

1) Die Kommentare beziehen sich auf das Stammhaus. Auf eine konsolidierte Betrachtung wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

2) Das grösste Optionsrisiko beinhalten aktuell die Kundeneinlagen auf Sicht.

3) siehe nachfolgenden Link:

Geschäftsbericht per 31.12.2019

7. Zinsrisiken: Quantitative Informationen zur Positionsstruktur und Zinsneufestsetzung IRRBBA1 Konzern1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Volumen in CHF Mio. 2)

Durchschnittliche Zinsneufestsetzungsfrist (in Jahren) 2)

Maximale Zinsneufestsetzungsfrist (in Jahren) für Positionen mit modellierter (nicht deterministischer) Bestimmung des Zinsneufestsetzungsdatums

 

Total

Davon CHF

Davon andere wesentliche Währungen, die mehr als 10 % der Vermögenswerte oder Verpflichtungen der Bilanzsumme ausmachen

Total

Davon CHF

Total

Davon CHF

 

 

 

 

 

 

 

 

Bestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen gegenüber Banken

242

140

0.52

0.48

Forderungen gegenüber Kunden

2'422

1'864

2.48

2.23

Geldmarkthypotheken

3'097

3'097

0.26

0.26

Festhypotheken

15'344

15'337

4.04

4.04

Finanzanlagen

1'443

1'443

5.67

5.67

Übrige Forderungen

Forderungen aus Zinsderivaten 3)

4'803

3'574

1.91

2.53

Verpflichtungen gegenüber Banken

4'708

3'873

0.15

0.14

Verpflichtungen aus Kundeneinlagen

712

636

4.00

4.48

Kassenobligationen

8

8

1.97

1.97

Anleihen und Pfandbriefdarlehen

4'807

4'807

6.35

6.35

Übrige Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Zinsderivaten 3)

4'845

4'685

1.11

1.02

Unbestimmtes Zinsneufestsetzungsdatum 4)

 

 

 

 

 

 

 

Forderungen gegenüber Banken

103

63

0.03

0.00

Forderungen gegenüber Kunden

128

127

1.05

1.05

Variable Hypothekarforderungen

157

157

1.04

1.04

Übrige Forderungen auf Sicht

Verpflichtungen auf Sicht in Privatkonti und Kontokorrentkonti

7'871

7'216

2.22

2.26

Übrige Verpflichtungen auf Sicht

995

812

0.08

0.08

Verpflichtungen aus Kundeneinlagen, kündbar aber nicht übertragbar (Spargelder)

6'472

6'415

1.22

1.22

Total

 

 

 

 

 

2.64

2.64

1) Die Zahlen entsprechen den Werten des Stammhauses. Auf eine konsolidierte Betrachtung wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

2) Als Basis der Angaben dienen die an die Schweizer Nationalbank übermittelten Daten der Zinsrisikomeldung.

3) Zinsderivate werden in Zahler und Empfänger aufgeteilt. Entsprechend werden diese sowohl bei den Forderungen als auch Verpflichtungen aus Zinsderivaten ausgewiesen.

4) Die Spalte "Durchschnittliche Zinsneufestsetzungsfrist (in Jahren)" bestimmt sich aus der modellmässigen Abbildung.

8. Zinsrisiken: Quantitative Informationen zum Barwert und Zinsertrag IRRBB1 Konzern1)

 

 

 

 

in CHF 1'000

 

∆EVE (Änderung des Barwerts)

 

∆NII (Änderung des Ertragswerts)

 

 

31.12.2019

30.06.2019

31.12.2019

30.06.2019

 

 

 

 

 

Parallelverschiebung nach oben

–315'964

–321'065

–77'025

–43'862

Parallelverschiebung nach unten

435'431

422'150

89'430

34'395

Steepener-Schock 2)

–54'610

–69'786

Flattener-Schock 3)

32'187

16'268

Anstieg kurzfristiger Zinsen

–91'373

–98'188

Sinken kurzfristiger Zinsen

149'850

135'715

Maximum

–315'964

–321'065

–77'025

–43'862

 

 

 

 

 

Periode

31.12.2019

30.06.2019

Kernkapital (Tier 1)

2'582'220

2'516'999

1) Die Zahlen entsprechen den Werten des Stammhauses. Auf eine konsolidierte Betrachtung wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

2) Sinken der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Anstieg der langfristigen Zinsen.

3) Anstieg der kurzfristigen Zinsen in Kombination mit Sinken der langfristigen Zinsen.

Detaillierte Informationen zur Bedeutung der ausgewiesenen Werte sind im Offenlegungsbericht im Kapitel "Zinsrisiken: Ziele und Richtlinien für das Zinsrisikomanagement des Bankenbuchs (IRRBBA) Konzern", Buchstabe g), Ziffer 1-10 ersichtlich.

Aufgrund der erstmaligen Veröffentlichung der Zinsrisikentabellen (IRRBBA1 und IRRBB1) wird auf einen Vorjahresvergleich verzichtet. Als Vergleichswerte dienen diejenigen per 30.06.2019.

9. Operationelle Risiken: Allgemeine Aufgaben ORA Konzern

1.1

Strategie

 

Das operationelle Risikomanagement der GKB verfolgt das Ziel die aufgrund der Geschäftstätigkeit der Bank entstehenden operationellen Risiken aus Risiko-Rendite-Sicht zu begrenzen. Für die Beurteilung der operationellen Risiken wird nicht nur der finanzielle Verlust herangezogen, sondern auch allfällige Effekte auf die Reputation der Bank miteingeschlossen.

1.2

Prozesse und Organisation zur Bewirtschaftung der operationellen Risiken

1.2.1

Verantwortlichkeiten

 

Die operationellen Risiken werden mit folgenden organisatorischen Massnahmen gesteuert und begrenzt:

 

• Der Bankrat erlässt Leitlinien und finanzielle Grenzwerte zur Tragbarkeit, welche von der Geschäftsleitung umzusetzen sind.

 

• Für jedes wesentliche identifizierte Risiko ist ein Risikoverantwortlicher bestimmt, welcher für die Begrenzung der Risiken verantwortlich ist.

 

• Die Begrenzung der Rechtsrisiken erfolgt durch den eigenen Rechtsdienst. Bei Bedarf werden externe Rechtsberater beigezogen. Die Compliance-Funktion unterstützt die operative Führung insbesondere bei der rechtskonformen Umsetzung des geltenden (Aufsichts-)Rechts.

 

• Der Chief Information Security Officer (CISO) überwacht als vom operationellen Informatikbetrieb unabhängige Funktion die Datensicherheit und insbesondere den Umgang mit elektronischen Kundendaten (CID) gemäss Anhang 3 des FINMA-RS 2008/21 «Operationelle Risiken Banken». Er wird hierzu durch die Abteilung IT-Architektur & Services (operative IT-Security) sowie durch das CyberResilienceCenter der Inventx AG unterstützt.

 

• Das Risk Controlling unterstützt die Risikoverantwortlichen, sorgt für Konsistenz und setzt Standards bei der Identifikation, Bewertung und Steuerung der Risiken, überwacht die Einhaltung der Limiten der Bank und damit verbunden die Einhaltung der aggregierten Risikotoleranz und stellt das Reporting sicher.

1.2.2

Risikoidentifikation, Risikobewertung und Risikosteuerung

 

Identifikation, Bewertung und Steuerung der operationellen Risiken liegen in der dezentralen Verantwortung der Fach- und Linienabteilungen. Quantifizierbare Einzelrisiken werden bezüglich Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadenpotenzial beurteilt. Risiken, welche die GKB massgeblich negativ beeinträchtigen könnten, werden in einem Portfolio für Schlüsselrisiken (inkl. Gross- und Katastrophenrisiken) zusammengefasst und bewirtschaftet. Das Interne Kontrollsystem (IKS) stellt das wichtigste Instrument in der dezentralen Risikobegrenzung dar. Bei den Schlüsselrisiken wird durch spezifische Massnahmen (u. a. IKS) das Restrisiko auf die vom Bankrat definierte Risikotoleranz reduziert. Das Risk Controlling unterstützt zusammen mit der Organisationsabteilung die Linie bezüglich Methodik. Einzelne (Gross-)Risiken werden, zusätzlich zum implementierten IKS, auch durch Versicherungen begrenzt. Nicht unterschätzt werden darf die Bedeutung der Risikovermeidung: Durch den Verzicht auf Präsenz in ausländischen Märkten sowie auf komplexe Finanzprodukte kann die GKB viele Risiken a priori vermeiden.

1.2.3

Risikotoleranz

 

Die GKB definiert auf Stufe des Einzelrisikos für die quantifizierbaren Risiken sowohl die Grenze der Tragbarkeit wie auch die Grenze der Wesentlichkeit. Für die qualitativ bestimmte Risikotoleranz nicht quantifizierbarer Risiken gelten sinngemäss die gleichen Regeln wie für die quantitativ definierten Risiken.

1.2.4

Risikoberichterstattung

 

Das Risk Controlling informiert Geschäftsleitung und Bankrat regelmässig über erlittene Abwicklungsverluste, über Einschätzungen zu bestehenden operationellen Risiken und ihren Trend, über das Interne Kontrollsystem sowie über Verlustereignisse bei anderen Banken mit Relevanz für die GKB. Für Compliance- und Rechtsrisiken besteht zusätzlich ein separates internes Reporting.

1.2.5

Business Continuity Management

 

Das Business Continuity Management (BCM) begrenzt mit branchenüblichen Notfallplänen im Katastrophenfall die negativen Auswirkungen auf die GKB. Besondere Berücksichtigung erfahren dabei geschäfts- und zeitkritische Prozesse aus der Abhängigkeit von der Informationstechnologie. Insgesamt orientiert sich das Business Continuity Management (Aufrechterhaltung oder zeitgerechte Wiederherstellung der kritischen Geschäftsfunktionen in Krisensituationen) an den massgeblichen aufsichtsrechtlichen Bestimmungen sowie den Empfehlungen der Schweizerischen Bankiervereinigung.

1.2.6

Interne Revision

 

Die Interne Revision unterstützt die Organisation bei der Erreichung ihrer Ziele, indem sie mit einem systematischen und zielgerichteten Ansatz die Effektivität des Risikomanagements, der Kontrollen und der Führungs- und Überwachungsprozesse bewertet und diese zu verbessern hilft.

1.2.7

Datensicherheit

 

Neue Systeme werden von allen IT-Lieferanten gemäss den Richtlinien der verantwortlichen Stelle der GKB aufgebaut. Diese beruhen auf Best-Practice-Branchenstandards und werden mit unterschiedlichen externen Sicherheitsexperten abgestimmt und laufend weiterentwickelt. Alle zentralen Systeme werden maschinell überwacht und deren Abläufe aufgezeichnet. Als ein Teil des Sicherheitsdispositivs werden Auffälligkeiten analysiert und wo notwendig neue Massnahmen definiert. Im Auftrag der Bank prüfen spezialisierte IT-Firmen die Systeme auf mögliche Schwachstellen. Sämtliche Gremien stellen der Graubündner Kantonalbank ein gutes Zeugnis aus. Sie attestieren der GKB die Erfüllung der FINMA-Anforderungen und ein überdurchschnittliches Sicherheitsniveau. Die in Kraft stehenden Maßnahmen werden zudem regelmässig auf deren Wirksamkeit und die technischen Möglichkeiten hin überprüft.

1.3

Eigenmittelberechnung

 

Zur Berechnung der Eigenmittelanforderungen für operationelle Risiken verwendet die GKB den Basisindikatoransatz.

10. Corporate Governance

Die Angaben zur Corporate Governance finden sich im Geschäftsbericht, Kapitel „Corporate Governance“.

11. Grundlegende regulatorische Kennzahlen KM1 Stammhaus

 

 

 

in CHF 1'000

 

 

 

 

 

 

a

e

 

 

31.12.2019

31.12.2018

 

 

 

 

 

Anrechenbare Eigenmittel (CHF)

 

 

1

Hartes Kernkapital (CET-1)

2'582'220

2'447'503

2

Kernkapital (T-1)

2'582'220

2'447'503

3

Gesamtkapital total

2'582'220

2'447'503

 

Risikogewichtete Positionen (RWA) (CHF)

 

 

4

RWA

12'395'037

13'134'603

4a

Mindesteigenmittel (CHF)

991'603

1'050'768

 

Risikobasierte Kapitalquoten (in % der RWA)

 

 

5

CET-1-Quote (%)

20.8 %

18.6 %

6

Kernkapitalquote (%)

20.8 %

18.6 %

7

Gesamtkapitalquote (%)

20.8 %

18.6 %

 

CET-1-Pufferanforderungen (in % der RWA)

 

 

8

Eigenmittelpuffer nach Basler Mindeststandards (2.5 % ab 2019) (%)

2.5 %

1.9 %

11

Gesamte Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards in CET-1-Qualität (%)

2.5 %

1.9 %

12

Verfügbares CET-1 zur Deckung der Pufferanforderungen nach Basler Mindeststandards (nach Abzug von CET-1 zur Deckung der Mindestanforderungen und ggf. zur Deckung von TLAC-Anforderungen) (%)

12.8 %

10.6 %

 

Kapitalzielquoten nach Anhang 8 ERV (in % der RWA)

 

 

12a

Eigenmittelpuffer gemäss Anhang 8 ERV (%)

4.0 %

4.0 %

12b

Antizyklische Puffer (Art. 44 und 44a ERV) (%)

0.9 %

0.8 %

12c

CET-1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV

8.7 %

8.6 %

12d

T-1-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV

10.5 %

10.4 %

12e

Gesamtkapital-Zielquote (in %) gemäss Anhang 8 ERV zzgl. antizyklischer Puffer nach Art. 44 und 44a ERV

12.9 %

12.8 %

 

Basel III Leverage Ratio

 

 

13

Gesamtengagement (CHF)

28'690'779

27'425'959

14

Basel III Leverage Ratio (Kernkapital in % des Gesamtengagements)

9.0 %

8.9 %

 

Liquiditätsquote (LCR) 1)

 

 

15

Zähler der LCR: Total der qualitativ hochwertigen, liquiden Aktiven (CHF) 2)

5'856'380

3'971'874

16

Nenner der LCR: Total des Nettomittelabflusses (CHF) 3)

4'071'506

3'396'572

17

Liquiditätsquote, LCR (in %) 4)

143.84 %

116.94 %

1) Die Quartalswerte entsprechen dem Wert per Stichtag.

2) Quartalswerte: 30.09.2019: TCHF 4'833'575 30.06.2019: TCHF 4'532'257 31.03.2019: TCHF 4'087'182

3) Quartalswerte: 30.09.2019: TCHF 3'382'355 30.06.2019: TCHF 3'564'115 31.03.2019: TCHF 3'752'971

4) Quartalswerte: 30.09.2019: 142.91 % 30.06.2019: 127.16 % 31.03.2019: 108.91 %

Geschäftsstellen