6. Zinsrisiken: Ziele und Richtlinien für das Zinsrisikomanagement des Bankenbuchs IRRBBA Konzern1)
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Definition Zinsrisiken im Bankenbuch (IRRBB) zum Zwecke der Risikosteuerung und -messung |
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Die Zinsrisiken im Bankenbuch (IRRBB) umfassen folgende Risiken: |
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• Das Zinsneufestsetzungsrisiko ergibt sich aus einer zeitlichen Inkongruenz zwischen dem Repricing von Aktiven, Passiven und ' Ausserbilanzpositionen |
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• Das Basisrisiko ergibt sich aus unterschiedlichen Zinskurven, die für das Repricing von Aktiven, Passiven und Ausserbilanzpositionen zur Anwendung kommen. |
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• Das Optionsrisiko 2) ergibt sich aus Optionalitäten, die von der Bank und/oder den Kunden bzw. Gegenparteien ausgeübt werden können. |
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b) |
Strategie zur Steuerung des IRRBB |
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Grundlage der IRRBB-Steuerung ist die Festlegung einer langfristigen Anlagestrategie für das Eigenkapital als Residualgrösse der Zinsbindungsbilanz. Das Ziel dieser Anlagestrategie ist die Erwirtschaftung eines Strukturbeitrags, welcher die aktiv- und passivseitigen Konditionenbeiträge optimal ergänzt und damit zu einer Optimierung der laufenden und zukünftigen Gesamtbank-Zinsergebnisse (NII) beiträgt. Die Anlagestrategie wird auf der Basis von NII-Simulationen über mehrere 5-jährige Zinsszenarien festgelegt und jährlich überprüft. Diese Zinsszenarien decken einen breiten Fächer von stark sinkenden bis zu stark steigenden Zinsen ab, so dass sich allfällige IRRBB-Risiken über den simulierten Zeithorizont im NII niederschlagen. |
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c) |
Periodizität der Berechnung und Beschreibung der IRRBB-Messgrössen |
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Zur Operationalisierung der Risikotoleranz und damit Umsetzung der Anlagestrategie legt der Bankrat für die Barwert-Sensitivität (∆EVE, d.h. Eigenkapital-Barwertveränderung bei FINMA-Zinsshift Parallel-Up im Verhältnis zum Tier-1 Kapital) eine Maximal- und Minimal-Limite fest, welche monatlich gemessen und rapportiert wird. |
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d) |
Zinsstress- und Zinsschock-Szenarien |
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Als Zinsstress-Szenarien für NII-Simulationen kommen mehrere 5-jährige Szenarien zur Anwendung, welche einen breiten Fächer von stark sinkenden (negativer Stress) bis zu stark steigenden Zinsen (positiver Stress) abdecken. Als Zinsschock-Szenarien für EVE-Berechnungen kommen die sechs aufsichtsrechtlichen Szenarien zur Anwendung. Diese decken das Risikoprofil der Bank ausreichend und angemessen ab. |
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e) |
Abweichende Modellannahmen |
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Hinsichtlich der ∆EVE-Berechnungen gibt es keine Abweichungen zwischen den internen Berechnungen und denjenigen gemäss Tabelle IRRBB1. Die teilweise praxisfremden Vorgaben zur NII-Berechnung gemäss Tabelle IRRBB1 (v.a. konstante Bilanzstruktur, konstante Gewinnmarge als Komponente der Kundenkondition) führen im aktuellen Zinsumfeld dazu, dass der offengelegte ∆NII für die Parallelverschiebung nach oben negativ statt positiv und derjenige für die Parallelverschiebung nach unten positiv statt negativ ausfällt. Deshalb werden für die internen NII-Berechnungen abweichende Modellannahmen verwendet. |
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f) |
Steuerung des IRRBB |
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Die Anlagestrategie wird durch den Fachausschuss Bilanzstrukturrisiken (ALCO) mittels bilanzwirksamen Instrumenten (z.B. Finanzanlagen, Anleihen, etc.) und/oder mittels Derivaten (v.a. Interest Rate Swaps, Devisenswaps) laufend umgesetzt. Auf taktische Abweichungen wird insbesondere im Laufzeitenbereich > 5 Jahre weitgehend verzichtet. Der Zinserfolg der eingesetzten Derivate wird mittels Hedge Accounting vom Handelserfolg in den Zinserfolg umgebucht, siehe Geschäftsbericht 3) |
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g) |
Wesentliche Modellierungs- und Parameterannahmen |
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1–3) |
Zur Berechnung der Zahlungsströme der einzelnen Kontrakte bzw. Transaktionen werden die vereinbarten Zinssätze unter Berücksichtigung der exakten (Rest-)Laufzeit verwendet. Zahlungsströme in CHF werden mit den IRS-Sätzen vs. SARON und Zahlungsströme in Fremdwährung mit IRS-Sätzen vs. LIBOR abdiskontiert. |
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4) |
Die Bestimmung der Änderung der zukünftigen Erträge in Tabelle IRRBB1 erfolgt gemäss den Erläuterungen zur Offenlegung (Tabelle IRRBB1) bzw. zur Zinsrisikomeldung (ZIR_U) der SNB bzw. FINMA. |
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5) |
Die variablen Positionen werden mittels Replikations-Portfolios abgebildet. Bei den Kundeneinlagen auf Sicht erfolgt dabei als erstes eine Differenzierung zwischen stabilen und instabilen Einlagen. In einem zweiten Schritt erfolgt die Unterscheidung der stabilen Einlagen in Core und Non-Core. Der Core wird langfristig, überjährig repliziert und der Non-Core und das instabile Volumen werden kurzfristig, unterjährig repliziert. |
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6) |
Ordentliche, zukünftige Amortisationen auf festverzinslichen Kundenausleihungen werden in der Zinsrisikomessung erfasst. Bei ausserordentlichen Amortisationen auf festverzinslichen Kundenausleihungen ist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, weshalb solche Rückzahlungsoptionen in der Zinsrisikomessung nicht zu berücksichtigen sind. |
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7) |
Bei ausserordentlichen Abzügen von festverzinslichen Kundeneinlagen ist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, weshalb solche Abzugsoptionen in der Zinsrisikomessung nicht zu berücksichtigen sind. |
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8) |
Automatische, verhaltensunabhängige Zinsoptionen im Bankenbuch (z.B. Geldmarkt-Hypothek mit Cap) sind unwesentlich und werden deshalb in der Zinsrisikomessung nicht erfasst. |
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9) |
Lineare Derivate (v.a. Interest Rate Swaps, Devisenswaps) werden zur Zinsrisiko-Steuerung eingesetzt. Nicht-lineare Derivate im Bankenbuch sind unwesentlich und werden deshalb in der Zinsrisikomessung nicht erfasst. |
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10) |
Für die Währungen CHF, EUR und USD kommen die jeweiligen vorgegebenen Zinsschock-Szenarien zur Anwendung. Für die übrigen Währungen kommt das ETC-Zinsschock-Szenario zur Anwendung. |
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1) Die Kommentare beziehen sich auf das Stammhaus. Auf eine konsolidierte Betrachtung wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.
2) Das grösste Optionsrisiko beinhalten aktuell die Kundeneinlagen auf Sicht.
3) siehe nachfolgenden Link: