Marktbearbeitung

Ausgangslage und Ambition

Die Kundenorientierung ist zentral im Bankgeschäft. Die Kompetenzen, die Ausgestaltung der Beratung sowie das Portfolio an Dienstleistungen und Produkten müssen den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entsprechen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der digitalen Tools für die Beraterinnen und Berater ist dabei ein wesentlicher Erfolgsfaktor – nicht zuletzt, um die effiziente Abwicklung innerhalb der Bank sicherzustellen.

Bei der Beratung und der Digitalisierung nach aussen setzt die GKB auf ein hybrides Modell, also auf eine Koexistenz der physischen Beratung vor Ort mit der Beratung im digitalen Raum. Dieses Modell erfordert Spezialistinnen und Spezialisten, vor allem im direkten Kundengespräch, aber auch bei künftigen digitalen Beratungsangeboten.

Rückblick

Im Jahr 2021 hat die Bank eine neue Vertriebsstruktur lanciert, die im aktuellen Berichtsjahr nun komplett in den Betrieb überführt wurde. Diese Struktur setzt auf Fachwissen: Die Kundinnen und Kunden werden neu von Spezialistinnen und Spezialisten aus dem Private Banking, aus der Hypothekarberatung und aus dem Bereich Finanzplanung unterstützt.

Im täglichen Betrieb waren keine nennenswerten Anpassungen notwendig. Die neue Vertriebsstruktur erreichte ihr übergeordnetes Ziel: den Kundinnen und Kunden in einer immer komplexeren Finanzwelt ein Optimum an Information und Beratung bereitzustellen. Dies zeigte sich insbesondere in einer eindrücklichen Akquisitionsleistung im Bereich des Anlagegeschäfts. Die zwei Bereiche Private Banking (Anlageberatung) und Hypotheken konnten aufgrund des Erfolgs der neuen Vertriebsstruktur im Laufe des Jahres ihr Stellenetat leicht ausbauen.

Neue Kundenhalle

Der neue Hauptsitz in Chur ist ein Element zur Umsetzung der neuen Vertriebsstruktur, denn die neue Kundenhalle stellt die Leistungen der Beratung und die Kundschaft noch stärker ins Zentrum.

Die GKB hat in den vergangenen Jahren alle zehn Regionalsitze erneuert und konsequent Räume geschaffen, die eine moderne, digital unterstützte Beratung ermöglichen. Der Umbau der Kundenhalle am Postplatz in Chur markiert den Abschluss dieses Projektes.

Das Konzept der neuen Kundenhalle setzt konsequent auf die Beratung und verzichtet auf den Betrieb von klassischen Bankschaltern. Bargeldgeschäfte sind aber nach wie vor möglich, sowohl an modernen Multifunktionsgeräten wie auch an Bancomaten. Innerhalb der Kundenhalle hat der Designer und Innenarchitekt Rolf Sachs zusammen mit dem Architekturbüro Jüngling und Hagmann Räume geschaffen, die ästhetisch und funktional den Bedürfnissen einer modernen Beratungsbank entsprechen.

Zudem ist der Neubau der Kundenhalle am Postplatz eingebettet in ein grösseres Umbaukonzept am Hauptsitz in Chur. So werden die Büros und die Arbeitsplätze am Standort Engadinstrasse modernisiert. In den Büros am Hauptsitz Postplatz kommt ein neues Raumkonzept zur Anwendung; Abteilungen und Teams, die eng zusammenarbeiten, rücken auch räumlich näher zusammen.

Dies alles ist Teil von «New Work» bei der GKB. Die Bank setzt damit auch auf die flacheren Strukturen einer Netzwerk-Organisation. Die neue Kundenhalle funktioniert dabei als wichtige Schnittstelle: Mit ihr soll das, was die Mitarbeitenden im Innern der Bank leben, auch nach aussen – zu den Kundinnen und Kunden – getragen werden.

Das Geschäftsjahr 2022 brachte eine markante Zeitenwende: das Ende der Negativzinsen. Dies ist ein Schritt hin zur Normalität – sowohl für die Bank wie auch für die Kundinnen und Kunden. Die Weitergabe von Negativzinsen wurde mit dem Anstieg des SNB-Leitzinses in den positiven Bereich überflüssig.

Die Rückkehr zu einer normalen Zinssituation hat direkte Auswirkungen auf das Kreditgeschäft. Für die Kundinnen und Kunden erhöht sich der Zinssatz, für die Bank steigen die Refinanzierungskosten. Allerdings ist das Zinsniveau, wenn man es in einen langfristigen historischen Kontext stellt, noch immer tief.

Die GKB ist weiterhin Marktführerin in Graubünden, wächst aber zu einem grossen Teil ausserhalb des Kantons. Das Wachstum dort stützt sich vor allem auf Finanzierungen von ausserkantonalen Projekten grosser Kunden. Dies insbesondere im Bereich von Hypothekar- und Konsortialkrediten und mit unterdurchschnittlichen Risiken. Detailinformationen dazu im Lagebericht.

Lagebericht

Ausblick

Im laufenden Geschäftsjahr digitalisiert die Bank zwei Kernprozesse: das Onboarding neuer Kundinnen und Kunden sowie die Kreditprozessabwicklung. Details zu den beiden Projekten sind im strategischen Handlungsfeld «Prozesse und Effizienz» zu finden.

Zudem steht die Weiterentwicklung der digitalen Marktbearbeitung im Fokus. Die Dienstleistungen der Bank sollen in Kombination mit Erkenntnissen aus der Analyse vorhandener Datensätze gezielt und bedürfnisgerecht den Kundinnen und Kunden vermittelt werden. Dazu werden interne Prozesse der Marktbearbeitung vereinfacht und automatisiert.

AnlagegeschäftGeschäftsmodell