Betriebliche THG-Emissionen

Managementansatz und aktuelle Systemgrenze

Als Dienstleisterin hat die GKB verhältnismässig tiefe betriebliche THG-Emissionen. Diese werden durch den Energieverbrauch und den Gebäudebetrieb, das Pendlerverhalten und die geschäftsbedingte Mobilität sowie durch den Papierverbrauch und den Abfall geprägt. Mit Blick auf ihr Zwischenziel 2025 strebt die GKB schrittweise einen kontinuierlichen Fortschritt an. Die als jährliche Planungswerte abgeleiteten Pro-Rata-Ziele werden in einem standardisierten Reporting-Prozess mit den Ist-Werten verglichen. Der Erfolg der in den Vorjahren eingeleiteten Massnahmen wird überprüft, und mit Blick auf die künftigen Ziele werden konkrete Massnahmen für die nächsten Jahre festgelegt.

Die Gesamtverantwortung für die Betriebsökologie liegt beim Leiter Infrastruktur, der intern durch Fachleute für Beschaffung und Energiemanagement sowie durch diverse Umweltverantwortliche an den Regionalsitzen und in den Geschäftsstellen unterstützt wird. Im Rahmen der Betriebsökologie misst und managt die GKB als THG-Emissionsquellen der Scopes 1 und 2 ihren gesamten Energieverbrauch sowie den Papierverbrauch. Bei den betrieblichen Scope-3-Emissionen, das heisst den indirekten THG-Emissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, misst und managt die GKB aktuell die Geschäftsreisen und die Abfälle. Zu den wesentlichen Emissionsquellen, die nicht gemessen werden, zählt aktuell insbesondere der Pendlerverkehr.

Für interne, die Umwelt beeinflussende Prozesse (Bauen, Betreiben, Beschaffen) hat die GKB Vorgaben und Richtlinien erlassen, die zu einer möglichst grossen Schonung der Umweltressourcen beitragen sollen. Neubauten werden beispielsweise im Minergie-P-Standard erstellt und Sanierungen möglichst nahe an den Minergie-Standard herangeführt. Ökologische Verbesserungen sollen konsequent durchgeführt werden, wenn die Amortisation in der Hälfte der technischen Lebensdauer erfolgen kann.

Alle für den Betrieb verantwortlichen Mitarbeitenden der GKB werden jeweils bedarfsorientiert in Bezug auf einen ökologischen Betrieb der Gebäudeanlagen instruiert. Auch dies soll in den nächsten Jahren weiter optimiert werden, um ein generelles Wissen aufzubauen, das in konkreten betrieblichen Situationen nutzbringend umgesetzt werden kann. Zwischen den Fachpersonen vom Hauptsitz und den Umweltverantwortlichen an den Regionalsitzen und in den Geschäftsstellen erfolgt ein regelmässiger Austausch. Mindestens alle zwei Jahre besichtigen Immobilienspezialisten vom Hauptsitz alle Gebäude vor Ort.

Die Schonung der Umweltressourcen und die Reduktion ihres Verbrauchs verfolgt die GKB auch mit der Förderung des Bewusstseins der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ökologische Belange und Zusammenhänge. Dies geschieht primär über das Intranet. In den nächsten Jahren sollen hier noch neue Wege bestimmt werden, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch gezielter sensibilisieren zu können.

Aktuelle Zielerreichung

Die Kennzahlen der Betriebsökologie beinhalten seit diesem Berichtsjahr die Werte der Graubündner Kantonalbank und der Mehrheitsbeteiligungen Albin Kistler, PBB und BZ Bank. Die Kennzahlen verändern sich aufgrund der Integration der Mehrheitsbeteligungen marginal.

Im Berichtsjahr konnte die GKB den direkten Energieverbrauch weiter senken, und zwar um 3.6% im Vergleich zum Vorjahr. Dies erfolgte aufgrund von Reduktionen beim Energieverbrauch des internen Rechenzentrums.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung konnte auch der Papierverbrauch weiter gesenkt werden (–3.3% zum Vorjahr). Es ist absehbar, dass dieser Trend auch die nächsten Jahre weiter anhalten wird. Der Anteil von Recyclingpapier am gesamten Papierverbrauch ist mit 90% weiterhin hoch.

Die THG-Emissionen reduzierten sich nochmals deutlich, nämlich um 6.5% gegenüber dem Vorjahr. Damit verursacht die GKB im Bereich Betriebsökologie nur noch 33% der THG-Emissionen von 2010. Für die verbleibenden Restemissionen werden – wie in den letzten Jahren – Zertifikate erworben und damit hochwertige Schweizer Klimaschutzprojekte gefördert. Positiven Einfluss auf die THG-Emissionen hatte auch die generelle Reduktion des Energieverbrauchs.

Der Geschäftsverkehr hat sich wieder etwas reduziert (-9.8% zum Vorjahr). Dies, obwohl die Kilometer des Schienenverkehrs aufgrund einer deutlich genaueren Berechnung erheblich zugenommen haben. Erfreulich ist die klare Reduktion beim geschäftlichen Strassenverkehr (–19.3% zum Vorjahr). Unverändert nicht eingerechnet in die betrieblichen Scope-3-Emissionen ist der Pendlerverkehr. Für eine zukünftige Integration des Pendlerverkehrs in die CO2e-Emissionsberechnungen (2026) wurde die entsprechende Datenerfassung im Berichtsjahr bereits gestartet. Dafür wurden die durchschnittlich gefahrenen Kilometer pro Fahrzeugtyp und Mitarbeitenden erfasst und die entsprechenden THG-Emissionen separat berechnet. Mit der Neudefinition der Meta-Ziele sollen dann auch diese Emissionen berücksichtigt werden. Generell wird die GKB in den nächsten Jahren Massnahmen prüfen und in die Wege leiten, um eine deutliche Verbesserung der Nachhaltigkeit des Geschäfts- und Pendlerverkehrs zu erreichen.

Kennzahlen

Die nachfolgende Tabelle gibt einen detaillierten Überblick über die THG-Emissionen im Berichtsjahr 2024 sowie über die Entwicklung gegenüber dem Basisjahr 2010. Hinweise zur Berechnung der Kennzahlen finden sich am Ende der Tabelle.

Kennzahlen Betriebsökologie (Konzern)

 

Einheit

Basisjahr (2010)

2024 1)

2023

2022

in % (2010)

 

 

 

 

 

 

 

Energieverbrauch

MJ

32'247'859

23‘724‘739

24'601’183

26'802'547

–26 %

Strom aus nicht erneuerbaren Quellen

MJ

8'396'130

0

0

0

–100 %

Strom aus erneuerbaren Quellen

MJ

13'323'655

14‘095‘927

13'974’759

15'835'851

6 %

Erdgas

MJ

5'005'559

386‘149

311’389

364'727

–92 %

Heizöl

MJ

5'522'515

2‘117‘760

2’459’151

3'174'862

–62 %

Fernwärme (grösstenteils aus KVA)

MJ

0

6‘637‘387

7’658’409

7'253'728

Biomasse

MJ

0

95‘778

103’172

173'380

Firenmautos

MJ

0

391’737 2)

0

0

Anteil erneuerbarer Energie

%

41

75

73

73

83 %

Energieintensität

MJ pro FTE

39'135

28‘863

30’837

35'126

–26 %

 

 

 

 

 

 

 

Dienstreiseverkehr

km

415'766

505‘363

559’998

417'828

22 %

Schienenverkehr

km

59'200

148‘508 3)

98’559

88'789

151 %

Strassenverkehr

km

356'566

348’350 4)

431’739 4)

329'040

–2 %

Kurzstreckenflüge

km

0

1‘822 5)

0

0

Langstreckenflüge

km

0

6‘682 5)

29’700 5)

0

 

 

 

 

 

 

 

Materialverbrauch

kg

174'902

77‘387

79’998

89'186

–56 %

Frischfaserpapier

kg

88'449

7‘493

6’649

5'911

–92 %

Recyclingpapier

kg

86'453

69‘894

73’349

83'275

–19 %

Anteil Recyclingpapier am Total

%

49

90

92

93

84 %

 

 

 

 

 

 

 

Wasserverbrauch (Trinkwasser)

m 3

20'773

15‘713

16’184

16'905

–24 %

 

 

 

 

 

 

 

Abfall und Recycling

t

214

176

199

200

–18 %

Abfälle zur Verbrennung 6)

t

23

42

40

54

81 %

Abfälle zum Recycling

t

191

134

159

146

–30 %

Weitere Abfälle

t

0

0

0

0

Recycling-Rate

%

89

76

80

73

–14 %

 

 

 

 

 

 

 

Abwasser (öffentliche Kanalisation)

m 3

20'000 7)

11‘845

13’132

13'720

–41 %

 

 

 

 

 

 

 

Direkte und indirekte THG-Emissionen

tCO 2 e

1'615

526

562

616

–67 %

Direkte THG-Emissionen (Scope 1)

tCO 2 e

695

187

208

258

–73 %

Indirekte THG-Emissionen (Scope 2)

tCO 2 e

425

82

68

68

–81 %

Indirekte THG-Emissionen (Scope 3)

tCO 2 e

495

256

286

290

–48 %

Intensität der THG-Emissionen

kgCO 2 e pro FTE

1'961

647

708

807

–67 %

1 Seit 2024 Integration der Verbräuche der Mehrheitsbeteiligungen in alle Berechnungen

2 Firmenautos: Seit 2024 Integration des direkten Energieverbrauchs durch Firmenautos

3 Schienenverkehr: Seit 2024 genauere Berechnung der km aufgrund der detaillierten Zugtickets

4 Strassenverkehr: Seit 2023 sind auch die drei Geschäftsautos eingerechnet

5 Flüge: Seit 2023 werden die Flüge erfasst

6 Erhöhte Werte 2022 und 2024 resultieren aus den Umbauten der eigenen Bankliegenschaften in Chur

7 Abwasser: Schätzung, wurde erst ab NH-Bericht 2012 erfasst (2012: 20'923 m3)

Hinweise zur Kennzahlenberechnung

Die oben stehenden Kennzahlen beziehen sich auf den Betrieb der GKB und basieren auf dem VfU-Tool Version 2010 (Update April 2011). Als Grundlage der Emissions- und Energieinput-Faktoren diente dabei die derzeit umfassendste Datenbank ECOINVENT der ETH Zürich (V2.01, Herbst 2009). Das letzte Update 2024 v1.0 wurde also noch nicht berücksichtigt. Eine entsprechende umfassende Anpassung wird zusammen mit einem neuen Reporting-Tool voraussichtlich im Jahr 2026 erfolgen.

Basis der Kennzahlen sind eigene Messungen (Energieverbräuche Hauptsitz), eigene Datenerhebungen (Strassen- und Schienenverkehr, Abfall, Papierverbrauch) und Lieferanten-/Vermieterrechnungen (v. a. Regionalsitze und Geschäftsstellen). Ab dem Geschäftsjahr 2024 ist die entsprechende Erfassungsperiode, wo möglich, der Zeitraum vom 1. Juli des Vorjahres bis zum 30. Juni des Geschäftsjahres. Wo das nicht möglich ist (geschäftsbedingte verzögerte Meldungen durch externe und interne Datenlieferanten), wird auf die letzten gemeldeten zwölf Monate abgestellt.

Wasser wird bei der GKB nur für den persönlichen Bedarf sowie für die Kühlung (Rückkühlung Klimakälte + Rechenzentrum, Notkühlung Rechenzentrum, Notstrom-Diesel-Kühlung) genutzt; verwendet wird nur Wasser von den öffentlichen Gemeindewerken. Mit Ausnahme des Wassers für die Rückkühlung geht das Abwasser in die öffentlichen Abwasserkanäle und von dort zu den Abwasserreinigungsanlagen. Alle Standorte der GKB sind an öffentliche Abwasserreinigungsanlagen angeschlossen. Die durch deren Betreiber definierten Vorgaben für das Abwasser werden konsequent eingehalten.

Massnahmen im Berichtsjahr

Die kontinuierliche Reduktion der THG-Emissionen ist das Resultat der sukzessiven Umstellung auf klimaneutrale Energieträger und der energieoptimalen Sanierung von Gebäuden und technischer Infrastruktur, wie beispielsweise beim Sitz an der Engadinstrasse.

Für eine zukünftige Integration des Pendlerverkehrs in die THG-Emissionsberechnungen wurde erstmalig eine interne Datenerhebung durchgeführt. Ausserdem ist die GKB im Berichtsjahr eine langfristige Partnerschaft mit dem Schweizer Unternehmen neustark eingegangen. Ab dem Jahr 2025 wird die GKB durch diese Zusammenarbeit einen Teil ihrer THG-Emissionen (70 Tonnen) dauerhaft in Recyclingbeton speichern.

Finanzierte THG-EmissionenChancen- und Risikomanagement