Risikomanagement
Systematischer Umgang mit Risiken
Die GKB betreibt ein professionelles Risikomanagement. Hierzu gehört auch der Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken einschliesslich klimabezogener Finanzrisiken. Alle Risiken werden entlang eines einheitlichen Prozesses identifiziert, bewertet und bewirtschaftet. Wichtige Eckpunkte der Risikopolitik der GKB, wie die Risikotragfähigkeit, die Risikotoleranz oder die Limiten, sind im Reglement zur Risikopolitik und dem Rahmenkonzept Risikomanagement verbindlich definiert. Zudem regelt das Reglement zur Risikopolitik den Einsatz der Instrumente und der Produkte sowie organisatorische Strukturen zur Identifikation, Analyse, Bewertung, Begrenzung und Überwachung von Risiken. Weiterführende Erläuterungen zur grundlegenden Ausrichtung und zur Struktur des Risikomanagements sind im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung im Kapitel 3 «Risikomanagement» sowie im Offenlegungsbericht beschrieben.
Integration klimabezogener Finanzrisiken in das übergeordnete Risikomanagement
Das Risikomanagement der GKB orientiert sich an den aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowie den gängigen Marktstandards. Die GKB fasst die mit dem Klimawandel verbundenen physischen Risiken und Transitionsrisiken nicht als eigenständige Risikokategorien auf. Sie werden als Risikotreiber der bereits bestehenden Risikokategorien – Marktrisiken, Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken sowie strategische Risiken – aufgefasst und entsprechend in das bestehende Rahmenwerk für das Risikomanagement integriert. Die Auswirkungen auf die Reputationsrisiken als Folgerisiken werden laufend nachgeführt sowie regelmässig eingeschätzt und hinsichtlich Handlungsbedarf diskutiert. Reputationsrisiken betreffen vor allem die Bereiche Beratung, Produkte und Services.
Abbildung 5: Klimawandel als Risikotreiber
Handhabung klimabezogener Finanzrisiken entlang des Risikomanagementprozesses
Klimabezogene Finanzrisiken werden entlang des Risikomanagementprozesses identifiziert, bewertet und bewirtschaftet. Die Methoden und Prozesse zum Management klimabezogener Finanzrisiken werden unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse, Anforderungen oder Standards fortlaufend weiterentwickelt.
Abbildung 6: Risikomanagementprozess der GKB
Risikoidentifikation
Die Identifikation klimabezogener Finanzrisiken umfasst die Identifizierung relevanter Risikotreiber und das Verständnis der Ursachen und der Auswirkungen auf die Risikosituation der GKB. Dabei spielen die Entwicklungen des Umfelds sowie Markttrends eine entscheidende Rolle, wobei der Austausch mit anderen Instituten und Experten zentral ist.
Risikomessung und -bewertung
Das Ziel der Messung und Bewertung besteht darin, die Auswirkungen des Klimawandels auf das bestehende Risikoprofil der GKB einzuschätzen. Klimarisiken stellen erst in der Zukunft entstehende und potenziell eintretende Risiken dar. Daher können zur Bewertung von Klimarisiken herkömmliche Risikomessmethoden, die auf historischen Zeitreihen beruhen, nicht verwendet werden. Aus diesem Grund nutzt die GKB für die Quantifizierung der Klimarisiken (physische sowie transitorische Klimarisiken) und deren Auswirkung auf die Bank verschiedene Szenarioanalysen sowie Key Risk Indikatoren (KRI). Potenzielle, durch den Klimawandel verursachte Auswirkungen auf bestehende Risiken werden periodisch systematisch sowie qualitativ bewertet (Risikomatrix) und durch den Fachausschuss Nachhaltigkeit sowie die Fachausschüsse der betroffenen Primärrisiken plausibilisiert. Die Identifizierung und Bewertung der Klimarisiken orientiert sich an den TCFD-Empfehlungen.
Risikosteuerung
Die Risikosteuerung zielt darauf ab, die klimabezogenen Finanzrisiken wirksam und effizient unter Kontrolle zu halten. Grundsätzlich erfolgt die Definition und Umsetzung der einzelnen Massnahmen zur Risikosteuerung der klimabezogenen Finanzrisiken auf Ebene der bestehenden Risikokategorien. Da die klimabezogenen Finanzrisiken gegenwärtig als gering bis moderat eingeschätzt werden, wurden bisher keine zusätzlichen Steuerungsmassnahmen über die bestehenden hinaus eingeführt. Jedoch gibt die Klimastrategie aus strategischen Überlegungen bereits Massnahmen vor, die reduzierend auf die entsprechenden Risiken wirken. Die bestehenden Massnahmen zur Risikosteuerung umfassen im Wesentlichen die Massnahmen aus der Klimastrategie sowie interne Richtlinien und Prozesse, welche im Kapitel «Strategie», beschrieben sind. Vorerst werden durch den Klimawandel verursachte Finanzrisiken somit vorwiegend über die Umsetzung der Klimastrategie gesteuert.
Risikoüberwachung und -berichterstattung
Nachhaltigkeitsrisiken einschliesslich klimabezogener Finanzrisiken sind in das interne Kontrollsystem integriert und werden laufend überwacht. Die Anforderungen und eingesetzten Instrumente werden regelmässig überprüft und bei Bedarf angepasst und kontinuierlich weiterentwickelt. Bei der Überwachung klimabezogener Finanzrisiken steht die Überlegung im Vordergrund, dass die Exponierung in den vom Klimawandel stärker tangierten und damit risikoreicheren Geschäftsfeldern nicht wesentlich zunehmen soll. Aufgrund der gering bis moderat eingeschätzten klimabezogenen Finanzrisiken hat die GKB vorerst keine Schwellenwerte für diese KRI definiert, beobachtet jedoch deren Entwicklung.
Der Bankrat wird jährlich über die Auswirkungen klimabezogener Finanzrisiken auf das Risikoprofil der GKB informiert. Die zugehörige Berichterstattung wird laufend weiterentwickelt. Bei wesentlichen und akuten Entwicklungen und Erkenntnissen rund um klimabezogene Finanzrisiken werden die Geschäftsleitung und der Bankrat unterjährig im Rahmen der regelmässigen Risikoberichterstattung informiert. Im Falle aussergewöhnlicher Entwicklungen wird eine unverzügliche Kommunikation durch den Chief Risk Officer (CRO) auch ausserhalb der regulären Berichterstattung sichergestellt. Mit dem vorliegenden Bericht informiert die GKB jährlich die Öffentlichkeit.