Transitionsplan
Als übergeordnetes Ziel orientiert sich die GKB zur Erreichung von Netto-Null bis 2050 am Pariser Klimaabkommen (siehe Übergeordnete Netto-Null-Ziele). Der nachfolgende Transitionsplan operationalisiert dieses übergeordnete Ziel durch konkrete (Zwischen-)Ziele für die Jahre 2025 bzw. 2030 und die Grundrichtung der Massnahmen zur Verringerung der THG-Emissionen.
Bei der Dekarbonisierung der THG-Emissionen (Scope 3, Kategorie 15) des Finanzierungsportfolios steht für die GKB die Sensibilisierung der Kundinnen und Kunden im Zentrum. Die Hypothekarberaterinnen und Hypothekarberater der GKB sprechen Nachhaltigkeitsthemen gezielt an und beraten Kundinnen und Kunden bei Fragen zu energetischen Sanierungen ganzheitlich. Seit 2022 läuft der Aktionsplan Green Deal des Kantons Graubünden. Kundinnen und Kunden, welche ihre Wohnliegenschaft im Kanton Graubünden sanieren, können mit dem Green Deal von erhöhten Fördermitteln des Kantons und einem attraktiven Dienstleistungsangebot der GKB profitieren. Im Firmenkundengeschäft ist die Rolle der GKB vielmehr als Vermittlerin zu verstehen. Dabei soll das Bewusstsein für Nachhaltigkeit gefördert werden, vor allem bei den KMU im Kanton Graubünden. Mithilfe eines Tools, welches der Kundschaft im Jahr 2025 zur Verfügung gestellt werden soll, können sich die KMU im Bereich Nachhaltigkeit selbst einschätzen und erhalten Lösungsvorschläge. Diese Bemühungen sollen dabei helfen, die gute Marktpositionierung der GKB zu stärken.
Für das Berichtsjahr 2024 lag der Fokus der GKB im Bereich Finanzieren auf dem Wohnimmobilienportfolio. Entsprechend wurde hierfür ein Absenkpfad erstellt, für welchen – wie von der Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange gefordert – die Schweizer Klimastrategie als Orientierungsrahmen dient. Diese sieht vor, dass der Gebäudepark der Schweiz 2050 netto keine Treibhausgase mehr verursacht. 2030 soll das Wohnbauportfolio2 der GKB 39% weniger CO2e ausstossen als noch 2023. Wesentliche Treiber für die Erreichung dieses Ziels sind energetische Sanierungen des bestehenden Portfolios sowie ein klimaverträgliches Neugeschäft (Neubauten und Handänderungen mit Sanierungen).
2 Das Wohnbauportfolio umfasst selbstgenutzte und vermietete Wohnliegenschaften (Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Stockwerkeigentum).
Abbildung 4: Absenkpfad für Wohnimmobilien
In Übereinstimmung mit dem Net Zero Investment Framework (NZIF) der Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC) bezieht sich das Klimaneutralitätsziel im Anlagegeschäft auf das gesamte verwaltete Wertpapiervermögen (beinhaltet die eigenen Fonds und die Vermögensverwaltung). Dabei verfolgt die Bank einen indirekten Weg, d. h. die Reduzierung von finanzierten Emissionen über Engagement- und Alignmentziele und nicht über einen expliziten definierten Absenkpfad. Ab 1. Januar 2025 legt die Bank für ihre eigenen Anleihen- und Aktienfonds ein Engagement-Ziel entlang der finanzierten THG-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) fest, wo immer diese Bewertung möglich und sinnvoll ist. Dies umfasst aktuell kotierte Aktien sowie Unternehmensanleihen, in welche die GKB direkt investiert. Bei Anlageklassen wie Staatsanleihen, Währungen, Derivate oder Rohstoffe ist diese Steuerung über finanzierte THG-Emissionen zum aktuellen Zeitpunkt nicht konsistent möglich bzw. sinnvoll, weil entweder das Instrument keinen direkten Einfluss auf realwirtschaftliche THG-Emissionen ausübt oder die Bank als Investorin über das Instrument keine direkte Einflussmöglichkeit auf den Emittenten hat. Zudem plant die Bank in den nächsten zwei bis drei Jahren, das Engagement-Ziel um ein Alignment-Ziel zu ergänzen. Die Zwischenziele sollen bis zum Jahr 2030 sukzessive auf alle anderen wesentlichen Anlageklassen, auf die finanzierten Scope-3-THG-Emissionen sowie auf die Strategiefonds und Vermögensverwaltung ausgeweitet werden. Gemäss den Empfehlungen der TCFD und PCAF3 misst und rapportiert die Bank die finanzierten THG-Emissionen über den Anteil am Unternehmenswert normiert am investierten Volumen. Dabei werden sämtliche bekannten THG-Emissionen, also inklusive Scope 3, in die Berechnung einbezogen.
3 PCAF-Methodologie:
Die PCAF (Partnership for Carbon Accounting Financials) ermöglicht es den Anwenderinnen und Anwendern des Standards, der geforderten Transparenz und Rechenschaftspflicht nachzukommen, und hat einen globalen Open-Source-Standard für die Bilanzierung von THG-Emissionen bei Finanzinstituten entwickelt. Die GKB ist seit dem Frühjahr 2024 Mitglied der PCAF.
Operationale Zwischenziele für die verschiedenen Bereiche, in denen die GKB direkt oder indirekt THG-Emissionen verursacht oder beeinflussen kann

Tabelle: Operationale Zwischenziele für die verschiedenen Bereiche, in denen die GKB direkt oder indirekt THG-Emissionen verursacht