Chancen- und Risikomanagement
Im Rahmen des Finanzierungsgeschäfts der GKB ergeben sich aus den Auswirkungen des Klimawandels sowohl Risiken als auch Chancen. Die Bank hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Aspekte systematisch zu identifizieren, zu bewerten und in die Geschäftsstrategie zu integrieren. Die Zunahme von Überschwemmungen, Murgängen und anderen klimabedingten Naturereignissen stellt ein Risiko für die finanzierten Objekte dar. 2024 hat die GKB ihr Portfolio erstmals einer Beurteilung basierend auf der Gefahrenkarte des Kantons unterzogen. Die Analyse deckt rund 90% des Immobilienportfolios ab und berücksichtigt die Naturgefahren Rutschung, Lawinen, Steinschlag/Felssturz, Hochwasser, Sturm, Hagel, Oberflächenabfluss und Erdbeben gemäss Gefahrenkarte. Die grösste Gefahr für das Portfolio der GKB geht von Hochwasser aus. Dennoch ist diese nur als mittlere Gefährdung zu klassifizieren. Die Daten werden auf jährlicher Basis ins System eingespielt und aktualisiert.
Die Einführung höherer CO2-Abgaben könnte sich negativ auf die Unterhaltskosten der finanzierten Immobilien sowie die Fixkosten der Geschäftskunden auswirken. Um die potenziellen finanziellen Auswirkungen zu messen, verfolgt die GKB die Entwicklung der CO2-Besteuerung und führt seit dem Jahr 2024 Szenarioanalysen durch (vgl. Kapitel Auswirkungen der Klimarisiken auf das Kreditrisiko). Ziel ist es, die Exponierung gegenüber emissionsintensiven Sektoren zu reduzieren, um das Kreditrisiko zu minimieren.
Änderungen in der Gesetzgebung bezüglich Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaschutz können zusätzliche Anforderungen an die Kreditvergabe stellen. Die GKB verfolgt und überwacht die gesetzlichen Rahmenbedingungen kontinuierlich und reagiert darauf, indem sie ihre Prozesse und Produkte laufend anpasst.
Der Klimawandel birgt jedoch nicht nur Risiken, sondern eröffnet der GKB auch vielfältige Chancen. Die zunehmende Bedeutung energieeffizienter Immobilien schafft ein wachsendes Marktpotenzial, insbesondere im Bereich der Finanzierung klimafreundlicher Projekte. So war die GKB 2024 beispielsweise Finanzierungspartnerin für ein zukunftsweisendes Wasserkraftwerk im Herzen des Kantons Graubünden. Die Axpo und Rhiienergie haben mit Unterstützung der GKB eine Wasserstoffproduktionsanlage beim Wasserkraftwerk Reichenau in Domat/Ems errichtet. Diese Anlage – die erste ihrer Art im Kanton – produziert jährlich bis zu 350 Tonnen grünen Wasserstoff und markiert damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Dekarbonisierung.